Siegrid Müller-Holtz
Arbeitsweise
DAS BUCH ALS KUNSTOBJEKT Gerissen -Gezeichnet- Gefaltet – Geklebt –Gerollt – Geschnitten
Verwandlung von Büchern in eine andere Formensprache
Das Buch als Experiment, das ist das Thema der Malerin Siegrid Müller-Holtz. Unter ihren Händen verwandelt sich das Medium BUCH in eine andere Formensprache durch Faltung und entwickelt sich zu einem KUNSTOBJEKT. Nicht das geschriebene Wort, die Geschichte, der Inhalt sind das Material, sondern das Papier, die einzelnen Seiten, die durch Faltung in eine objekthafte Form gebracht werden. Das kompakte Buch löst sich von seiner Schwere. Nur die gebundenen Seiten bestimmen den Rhythmus und die Symmetrie. Durch die Faltung- Seite für Seite- wächst das Buch zu einer raumgreifenden Skulptur. Fächerartige Formen werfen Licht und Schatten und gewähren neue Einblicke. Nur fragmenthaft sind Worte und Buchstaben noch lesbar, die Akzente setzen. Sie verleihen den Objekten etwas Geheimnisvolles und setzen das Material Buch in ein neues Spannungsverhältnis.
Materialbilder und Collagen
Immer wieder fasziniert uns ein Werk, wenn Identität zwischen ihm und seinem Schöpfer sichtbar wird. So begeistert uns Siegrid Müller-Holtz als Gestalterin von Materialbildern und Materialobjekten, die wie ihr eigener Kosmos erscheinen.
Die Art der von ihr ausgewählten und integrierten Gegenstände ist praktisch beliebig: Holz, Schiefer, Sand, Textilien, aber auch zufällig gefundene Abfallprodukte der Zivilisation. Die Verwendung solcher Stoffe führt einerseits zu einem verstärkten Realitätsbezug, andererseits kann die Materialverfremdung selbst zum Ziel des Kunstwerkes werden.
Eine große Anzahl ihrer Bilder aus weggeworfenen Dingen verweist auf ihr Anliegen, die Mittel der traditionellen Malerei zu verlassen. Der persönliche Aspekt ihres Werkes hat nichts mit einer “Handschrift“ in der Pinselführung zu tun, sondern ergibt sich aus den eigenwilligen Assoziationen, die sie zwischen vorgefundenen Objekten, Bildern und Wortgruppen herstellt Ausschnitt aus dem Katalog von 2011, dreisprachig, deutsch/englisch, chinesisch. erschienen zur Kunstmesse Art Shanghai 2011.
Vita
Siegrid Müller-Holtz, geb. 1948 in Stralsund ist in Krefeld aufgewachsen.
Von 1968 bis 1971 studierte sie an der Hochschule in Münster Kunst und Pädagogik.
Seit 1989 ist sie freischaffend tätig. Die Künstlerin ist im In-und Ausland vertreten.
Mitglied im BBk Brandenburg-AIAP,Unesco- Paris-, Verein Berliner Künstler, IAPMA Association International- sculpture network- Association Run Art, Reunion
Ausstellungen
2023 Buchcollagen und Objekte, Leipziger Buchmesse
2023 Letters around the World, Papiermühle Basel, Museum für Papier, Schrift und Druckgrafik
2022 Gallery Q, Postal Artist Books, Quito, Equador
2022 Meet the Artist Siegrid Müller-Holtz, Mauerbild Nr. 10, Projekt der Stiftung Mauer, Eastside Gallery Berlin
2022 First Booknight, BBK Galerie, Düsseldorf
2021 Origins and Destination, Paperakkademie Gilleleje, Dänemark
2020 Postal Artist Books, Interart Project, Exhibition Coordinator IAPMA Angela Barbour,
Sao Paulo
Ausstellung in der International Artist Book Gallery, Sao Paulo
2020 „Light”, Paper Art, Amateras Foundation, History Museum Sofia, Bulgarien
2020 Biennale Paper Festival, Sofia, 43 Kunstschaffende aus 11 Ländern,
Amateras Foundation
2019 „Feast on paper“ – Shanghai International Paper Art Biennale
Fengxian Museum, Shanghai bis 10. Nov. 2019, anschließend Wanderausstellung
2018 „Responsive Paper“, Historisches Museum, Sofia, Bulgarien
Mitgliederausstellung IAPMA in Kooperationpartner: Amateras Foundation, Sofia
2018 OFF Biennale Dakar im Künstlerdorf N`Gaparou, Senegal
2017 Amateras Foundation, Sofia Bulgarien, Paper Art Biennale
2014 Biennale Yang Pyeong Nationalmuseum, Süd-Korea
2013 17. Art Fair Shanghai, eingeladen vom Komitee für die Section „Art German”
2012 Biennale Yang Pyeong Nationalmuseum, Süd-Korea
2011 15. Art Fair Shanghai, Galerie Art Race, Deutschland
Manuela Dittmar
Statement
Nach dem Studium zur Kunsterziehung habe ich ab 1983 SchülerInnen von der 5. Klasse bis zum Abitur mit unterschiedlichen Sparten der Kunst ( skulpturales Arbeiten, Malerei, Installationen, Aufführungen) bekannt gemacht und ihnen bei der Umsetzung ihrer Ideen geholfen.
Meine persönliche Leidenschaft zur Kunst bezog sich immer auf die Dreidimensionalität. Ich wollte selber aktiv werden.
1993 ließ ich mich zur Schmuckdesignerin ausbilden, mit dem Hintergrund mir neben dem Lehrerberuf noch ein weiteres Standbein auszubauen.
Seit 2000 zeigte ich anderen Lehrern in Sommer-Ferienkursen wie sie mit Sandstein skulptural arbeiten können. Durch Mundpropaganda wuchs die Gruppe jährlich stetig an, doch leider kam ich hierbei auch nicht zu eigener künstlerischer Arbeit.
Daher treffe ich mich seit 2012 jährlich im Sommer in Sachsen mit einer kleinen Auswahl an ehemaligen Teilnehmerinnen zur gemeinsamen bildhauerischen Arbeit. Hier kann ich endlich ohne Unterricht zu geben meinen eigenen Ideen nachgehen.
Arbeitsweise
Dann entdeckte ich meine Leidenschaft der Steinbearbeitung. Ich schaffte mir die entsprechenden Handwerkszeuge an, und machte meine ersten Versuche und sammelte dabei Erfahrungen meine Ideen in Stein zu meißeln. Mein Ausgangsmaterial ( Sandstein, Marmor Serpentin oder Tavertin…) bestimmt ebenfalls meine Herangehensweise.
Ich schaue mir den Steinblock an, drehe und wende ihn, begutachte ihn von allen Seiten. Ich lasse mich von der Form des Steines leiten. Soll er z.B. kompakt bleiben, oder durch Öffnungen zu einer Leichtigkeit führen? Sollen Flächen miteinander verbunden werden oder von einer harten Kante getrennt werden?
Ich entscheide mich nun meiner visuellen Idee zu folgen.. Je nach Gesteinssorte arbeite ich mit Hammer, Meißeln, Spitzeisen, Flacheisen, Raspeln ,Einsatz von Schleifpapier unterschiedlicher Körnung zur Glättung von Flächen oder mit der Flex, Die Oberflächen bei harten Gesteinen können nass geschliffen werden, bis diese anfangen zu glänzen. Eine Politur schützt den Stein vor Witterungseinflüssen.
Die Steinskulpturen sind für den Innen- und Außenraum geeignet.
Meine Skulpturen .. gebrochen – bearbeitet – behauen – poliert, zerklüftet – glatt sind schlicht in der Formensprache und auf das Wesentliche reduziert.
Dazu gehört das kreative und handwerkliche Können, welches ich mir in vielen Jahren angeeignet habe.